Veranstaltungen und Aktivitäten
Besuch der Emilie und Oskar Schindler-Ausstellung in der Friedrich-Ebert-Stiftung München am 3.12.2024, 16-18 Uhr
Der Starnberger Dialog lädt zum gemeinsamen Besuch der Ausstellung in der Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern, Herzog-Wilhelm-Str. 1, 80331 München, ein. Der preisgekrönte Film „Schindlers Liste“ prägte das Bild von Oskar Schindler weltweit. Die Ausstellung „…ich werde meine Juden auf jeden Fall verteidigen.“, die in enger Zusammenarbeit mit der Schindler-Biografin Prof. Erika Rosenberg-Band entstanden ist, beleuchtet die Hintergründe der Rettungsaktion und die bedeutende Rolle von Emilie Schindler. Der Ausstellungsbesuch ist kostenfrei. Die Räume sind eingeschränkt barrierefrei. Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten.
Gedenkveranstaltung zum 9. November: Im Gedenken an die Opfer der Euthanasie-Verbrechen
Die Stadt Starnberg und der Starnberger Dialog luden wie im vergangenen Jahr alle Bürgerinnen und Bürger zu einer gemeinsam gestalteten Gedenkveranstaltung zum 9. November ein. Die Veranstaltung war in zwei Teile gegliedert und widmete sich dem Schwerpunktthema der systematischen Ermordung von Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen während des Nationalsozialismus.
Teil 1: Gedenken auf dem Starnberger Kirchplatz
Die Veranstaltung begann mit einer Kundgebung an der Gedenktafel für die Opfer der Verbrechen des Nationalsozialismus in Starnberg. Neben dem stellvertretenden Landrat Georg Scheitz sprach als Gastredner Prof. Peter Brieger zu den Anwesenden. Prof. Brieger ist der ärztliche Direktor des kbo-Isar-Amper-Klinikums Haar. Seit 115 Jahren werden dort Menschen mit seelischen und neurologischen Erkrankungen behandelt. Zwischen 1939 und 1945 haben in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar etwa 4.000 Menschen ihr Leben verloren, die aus der Klinik deportiert oder vor Ort getötet wurden, durch überdosierte Medikamente, Nahrungsentzug oder gezielte Vernachlässigung. Der Träger der Klinik, der Bezirk Oberbayern, Vorstand und Mitarbeitende stellen sich der Geschichte der Klinik und setzen sich mit der Frage der Erinnerungskultur und der Bedeutung für heute auseinander.
Wie in den vergangenen Jahren hat Stefan Komarek mit seiner Klarinette für einen angemessenen musikalischen Rahmen gesorgt. Das Gründungsmitglied Rainer Hange rief den verstorbenen Kantor Nikola David in Erinnerung, der Vorsitzende des Inklusionsbeirats des Landkreises Starnberg Claus Angerbauer, die Kirchengemeinden und die Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen Jahr die Gedenktafel initiiert haben, teilten ihre Gedanken mit den Menschen auf dem Kirchplatz.
Teil 2: Empfang und Theaterstück
Im Anschluss an das Gedenken lud die Stadt Starnberg zu einem kleinen Empfang in das Foyer der Schlossberghalle.
Bürgermeister Patrick Janik begrüßte die Ankommenden und lud sie dann zu einer kleinen Stärkung ein, bei der die Möglichkeit bestand, sich auszutauschen und die Bedeutung des Gedenkens in der heutigen Zeit zu reflektieren. Im Foyer wurde auch die Ausstellung der Kreisarchivarin, Dr. Friedrike Hellerer, EUTHANASIE im Landkreis Starnberg – Die Ermordung Kranker und Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus gezeigt. Dr. Hellerer gab nach der Begrüßung durch den 1. Bürgermeister eine Einführung zur Ausstellung.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete das beeindruckende Theaterstück "Stimmen", aufgeführt von der Theatergruppe des Ernst-Mach-Gymnasiums aus Haar https://www.blickwechsel.theater/. Das Stück setzt sich intensiv mit den Schicksalen der Opfer der Euthanasie-Verbrechen auseinander und gibt ihnen durch eine künstlerische Darstellung eine Stimme. Die Aufführung wurde durch die freundliche Unterstützung der Stadt Starnberg, des Landkreises Starnberg und privater Spenden ermöglicht.
Die Veranstaltung bot Raum für Reflexion und Erinnerung, um das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus, insbesondere die Euthanasie-Verbrechen, wach zu halten.
Glückwunsch an unser Mitglied im Starnberger Dialog
Die Schülerin des Starnberger Gymnasiums Caroline Schuster (17) ist eine von 53 Gewinner*innen im Movers-of-Tomorrow-Award. Mitte November fährt sie nach Berlin um ihren Preis entgegenzunehmen.
Sie berichtet: "Die Preisverleihung am Freitagabend sowie die Workshops am nächsten Morgen mit den anderen 52 Preisträgern war ein Erlebnis, welches ich nie vergessen werde.
Vor allem der Austausch mit vielen der anderen Movers war unglaublich inspirierend. Jede*r von ihnen brachte einzigartige Erfahrungen und Perspektiven mit, die mir wirklich sehr viel Hoffnung für die Zukunft geben. Der Austausch hat mir aber vor allem neue Impulse und Motivation gegeben; es ist jetzt ein tolles Netzwerk unter uns entstanden, welches sich über ganz Deutschland erstreckt. Ich habe eine große Menge an Inspiration gewinnen können und freue mich daher schon sehr, auf viele weitere wichtigen Projekte in der Zukunft und auch mit Ihnen/ euch weiterhin regional einen wichtigen Beitrag zur Demokratie zur leisten."
Tag und Nacht für die Demokratie 02.10.2024
Der „Starnberger Dialog für ein friedliches Zusammenleben in Stadt und Landkreis Starnberg“, beteiligt sich mit einem breiten Bündnis an der bayernweiten „Langen Nacht der Demokratie“, die am 2. Oktober 2024 unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Ilse Aigner von bayerischen Kommunen und Landkreisen ausgerichtet wird.
Vormittags: nicht-öffentliche Veranstaltung der beiden Starnberger Gymnasien
Öffentliche Abendveranstaltung um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Kaiser-Wilhelm-Straße 18
Ab 19.00 Uhr geht es im Pfarrsaal der Evangelischen Kirchengemeinde in Starnberg um das Thema „Generative künstliche Intelligenz – warum betrifft das unsere Demokratie?“. Die Referentin des Abends, Dr.-Ing. Jutta Jahnel vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hat bereits das EU-Parlament über den Umgang mit Deep Fakes in der neuen KI-Verordnung beraten. Am KIT leitet sie die Forschungsgruppe „Digitale Technologien und gesellschaftlicher Wandel“. Zu Beginn des Abends geben die Schüler*innen einen Einblick in ihre Ergebnisse.
Mit dem Vortrag von Frau Dr.-Ing. Jahnel „Generative Künstliche Intelligenz – warum betrifft das unsere Demokratie“ soll deutlich werden, dass generierte Texte, Bilder oder Videos eine Herausforderung für die Gesellschaft darstellen. Kann man seinen Augen und Ohren überhaupt noch trauen? Welche Auswirkungen haben diese KI-Anwendungen für Personen, Unternehmen und die Demokratie? Die schnelle und teilweise automatisierte Verbreitung von Deep-Fakes in den sozialen Medien verstärkt die Problematik, so dass nicht nur die Ersteller dieser Inhalte, sondern auch die Rolle von Plattformen und deren Nutzer selbst für eine notwendige Regulierung in den Blick genommen werden muss.
Die Referentin gibt jedoch nicht nur Hinweise im Umgang mit generierten Inhalten, ihr Beitrag soll auch eine Diskussion über mögliche Maßnahmen auslösen.
Die Veranstaltung soll dazu anregen, ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, zu diskutieren und zu debattieren. Denn eines steht fest: Demokratie braucht den Diskurs.
Die ukrainische Pianistin Tanja Huppert eröffnet die Veranstaltung musikalisch.
Im Anschluss an den offiziellen Programmteil lädt der Starnberger Dialog zum Get-together bei Getränken ein. Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Möge seine Seele eingebunden sein in den Bund des Lebens. (1. Samuel 25, 9)
Wir trauern um den jüdischen Kantor Nikola David, der aus dem Leben gerissen wurde. Nikola David war ein sehr liebenswürdiger Mensch und hat uns bei sieben Gedenkveranstaltungen am Pilgrim-Mahnmal des LRA zum Todesmarsch Dachau, in der Friedenskirche zu 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und Kantorskonzert und am Kirchplatz Starnberg zuletzt bei der Enthüllung der Gedenktafel durch das Gymnasium Starnberg immer mit seinem Gesang eine so würdige Stimmung vermittelt. Seine eindrückliche Stimme durften wir wieder und wieder tief ergreifend hören. Unvergessen! Im Gedenken an ihn, der Initiativkreis Starnberger Dialog.
21.07.2024 14-16 Uhr Kundgebung auf dem Kirchplatz Starnberg
Zusagen von Redner:innen:
Dr. Hildmann, Bündnis für Toleranz www.bayerisches-buendnis-fuer-toleranz.de
„Wir sind Bayerns größter Zusammenschluss aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie Religionsgemeinschaften, um unsere Demokratie und die Achtung der Menschenwürde zu stärken und Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen.“
· Ordensschwester der Benediktinerinnen in Tutzing www.missions-benediktinerinnen.de
„Wir versuchen unser Christsein authentisch zu leben, mitten im Alltag, in unseren unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbereichen – wo auch immer auf der weiten Erde.“
Beitrag zur Ausstellung „Das Grundgesetz & ich“ : Demokratie leben, Demokratie stärken. Grundrechte leben, Grundrechte stärken
· Matthias Krämer, Bundesvorsitzender von SiS Seniorpartner in school
„SiS leistet auf dieser Basis einen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit der Schüler*innen. Sie lernen, wie sie empathisch und wertschätzend miteinander umgehen können, Konflikte konstruktiv bewältigen und teamfähig werden. Sie übernehmen altersgerecht Verantwortung. SiS trägt so auch zur Gewaltprävention an Schulen und zur Demokratiefähigkeit junger Menschen bei. SiS ergänzt das schulische Angebot und entlastet die Lehrer*innen. Als lebenserfahrene Menschen leisten SiS-Mediator*innen einen Beitrag für ein positives Lernklima und eine Streitkultur. www.seniorpartnerinschool.de
· Johannes Richtmann, Abiturient, Inklusionsbeirat siehe Foto in der Galerie
· Michel Lech, Starnberger Jugendbeirat
Musik
· Cellie Auger
Genretechnisch sind in ihrer Musik Einflüsse von Country und Alternative Pop zu hören. Zu ihren künstlerischen Vorbildern zählt sie die lyrische Gewandtheit und Emotionalität von Musikern wie Lana Del Rey, Noah Cyrus, und Phoebe Bridgers sowie die autonome Arbeitsweise von Taylor Swift. Die Tracks sind stets geprägt vom Klang ihres Lieblingsinstruments, der Ukulele, aber auch das Klavier hat zu der Entstehung einiger Musikstücke beigetragen. Sie zieht Inspiration vor allem aus der eigenen Gefühlswelt und verleiht damit ihrer Musik eine persönliche Note. Sie scheut dabei nicht davor zurück sich verletzlich zu zeigen und nutzt die Verse oft, um ehrlicher zu sein als sie sich es im realen Leben traut.
Schüler*innen spenden ihr Preisgeld an den Starnberger Dialog
Die Klasse 11c hat 600€ des Preisgeldes des Otto-Wels-Preises für Demokratie an den Starnberger Dialog übergeben. Die Klasse 11c des Gymnasiums Starnberg startete vor 2 Jahren ein Projekt zur Erinnerungskultur in Starnberg. Die engagierten Schülerinnen und Schüler konnten erreichen, dass an dem zentralsten Ort in Starnberg, dem Kirchplatz, eine Gedenktafel
aufgestellt und damit ein Ort des Erinnerns geschaffen wird. Ein Erinnern an die Gräueltaten des Nationalsozialismus und daran, dass der Holocaust auch in Starnberg seine Spuren hinterlassen hat. In den Straßen, in denen die 13 Starnberger NS-Opfer wohnten, findet man außerdem Schilder, versehen mit QR-Codes, die an ihre individuellen Geschichten erinnern sollen. Dieses Projekt konnte auf bundesweiter Ebene Wellen schlagen. In diesem Jahr wurde
das Engagement der SchülerInnen mit dem Otto-Wels-Preis für Demokratie der SPD-
Bundestagsfraktion ausgezeichnet.
23.05.2024 Tag des Grundgesetzes - 75 Jahre
Die Veranstaltung wurde von der SPD und den Jusos als überparteiliche Veranstaltung organisiert. Der Starnberger Dialog wurde über Sissi Fuchsenberger für Redebeiträge angefragt. Die beiden Ansprachen von Rainer Hange und Simon Döbrich haben sich sehr gut ergänzt. Die Veranstaltung war mit rund 300 Personen trotz sehr widriger Wetterverhältnisse sehr gut besucht.
27.04.2024 Gedenken an den Todesmarsch
Die Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Todesmarsch war auch mit viel Jugend sehr gut besucht und die Schüler und Schülerinnen der Gymnasien Starnberg und Kempfenhausen haben interessante Wortbeiträge u.a. zum Zeitzeugen Abba Naor sowie Gesang geboten. Frau Dr. Hellerer ging in beeindruckenderweise auf die Euthanasie im Landkreis Starnberg während der NS Zeit ein und der stellv. Landrat Scheitz sowie BM Janik betonten, dass wir Verantwortung für die damaligen Opfer übernehmen müssen und uns der Geschichte stellen, sowie die Bedeutung der Erinnerungskultur in der heutigen Zeit. Die Kirchenvertreter sprachen u.a. Gebete und musikalisch war wieder die Musikschule mit dem Klarinettisten Herrn Komarek mit mehreren Musikstücken dabei. Rainer Hange eröffnete und moderierte die Gedenkfeier. Leider hatte der Bildhauer Prof. von Pilgrim wegen Erkrankung kurzfristig seine Zusage zum Gedenken am Pilgrim- Mahnmal des LRA nicht einhalten können. Nächstes Jahr wollen wir die 80. Wiederkehr des Todesmarsches in größerem Rahmen Ende April 2025 feiern.
Redemanuskript Carolin Schuster
21.03.2024 Internationaler Tag gegen Rassismus
Das Bayerische Bündnis für Toleranz rief am internationalen Tag gegen Rassismus am 21.032024 um 11.45 Uhr zu einer gemeinsamen Aktion "Zeit für Menschenwürde, Demokratie und Toleranz" auf.
Der "Starnberger Dialog" beteiligt sich mit einer Aktion auf dem Kirchplatz: Let`s talk about GG - Wir müssen reden. Mitglieder des Starnberger Dialogs (Sissis Fuchsenberger, Rainer Hange, Martina Neubauer) und Sabine Schallerer (vhs) verteilten das Grundgesetz und kommen mit Passanten darüber ins Gespräch.
Pressemeldung der SPD-Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge: Preisverleihung in Berlin: Gymnasium Starnberg erhält Otto-Wels-Preis für Demokratie am 20.03.2024
In einer Feierstunde im Deutschen Bundestag nehmen Starnberger Schülerinnen und Schüler den Preis der SPD-Bundestagsfraktion entgegen
Mit dem Otto-Wels-Preis für Demokratie zeichnet die SPD-Bundestagsfraktion junge Erwachsene zwischen 16 und 20 Jahren aus, die sich mit den Themen Versöhnen und Erinnern auseinandersetzen und engagiert jeder Art von Antisemitismus entgegentreten. Am Mittwochabend nahmen die Preisträger*innen des Starnberger Gymnasiums bei einer feierlichen Verleihung im Reichstag in Berlin den Preis entgegen. Die Schüler*innen hatten sich u.a. für die Errichtung einer Gedenktafel im Ortskern von Starnberg zur Erinnerung an die Starnberger Opfer des Nationalsozialismus eingesetzt.
Carmen Wegge (SPD): „Es war mir eine große Freude, Robert Hauser, Benedikt Mayr und Caroline Schuster im Bundestag zu begrüßen und mit ihnen über ihr Engagement in Starnberg zu reden. Junge Menschen wie sie sind zentral für die Verteidigung unserer Demokratie. Genau deswegen gebührt ihnen auch der Otto-Wels-Preis.“
Cherno Jobatey, Journalist und Moderator, hob in seiner Laudatio hervor, wie sehr ihn die Motivation der Schüler*innen beeindruckte: „Die Toten zu vergessen, bedeutet sie ein zweites Mal umzubringen. Die Schülerinnen fanden, das darf auf keinen Fall passieren, nicht in Starnberg, nicht in Bayern und nicht in Deutschland. Eine Gedenktafel im Herzen der Stadt war aber nicht genug. Die jungen Leute wollten mit den QR-Codes auch das Erinnern in die Moderne bringen und die Lebenswege von Starnbergern, die von den Nazis verfolgt wurden, in die heutige Zeit holen.“
Schülerin Caroline Schuster: „Dieses bedeutsame Projekt gab uns als Klasse des Gymnasiums Starnberg die Chance, den Holocaust-Opfern unserer Stadt ein Gesicht zu geben und somit das regionale Erinnern an die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu stärken. Unser Engagement begann als kleine Idee und fand nun durch den Otto-Wels-Preis bundesweite Anerkennung, welche den Mitwirkenden des Events und insbesondere den aufgeschlossenen Abgeordneten zu verdanken ist; wir wissen diese Erfahrung sehr zu schätzen.“
Schüler Benedikt Mayr: „Es war für alle Beteiligten eine sehr wertvolle Erfahrung, weil das Resultat uns zeigte, wie erfolgreich individuelles Engagement sein kann, auch wenn es um scheinbar unlösbare Probleme wie Antisemitismus geht.“
Carmen Wegge: „Nur wenn wir uns erinnern, können wir lernen, die Fehler aus der Vergangenheit nicht wieder zu machen. Die Starnberger*innen haben mich als Mistreiterin für ein tolerantes und friedvolles Miteinander an ihrer Seite.“
Hintergrund zum Projekt des Gymnasiums Starnberg:
Unterstützt durch ihren Klassenlehrer Fabian Fischer und Stadtarchivar Christian Fries hatten die Schülerinnen und Schüler – damals in der neunten Klasse – intensiv zu den Schicksalen von Starnberger Opfern des Nationalsozialismus recherchiert, Projektideen entwickelt und sich für die Errichtung einer Gedenktafel im Ortskern, sowie von Schildern mit QR-Codes, die direkt zu den Schicksalen von 13 Opfern des Nationalsozialismus informieren, eingesetzt.
Der entsprechende Antrag zur Finanzierung der Gedenktafel durch die 3. Bürgermeisterin Christiane Falk und die SPD-Fraktion im Stadtrat fand dank des Engagements der Schülerinnen und Schülern eine große Mehrheit. Im Juli 2023 wurden die Straßenschilder installiert, im November 2023 die Gedenktafel von den Schülerinnen und Schülern – inzwischen in der elften Klasse und unterstützt von ihrer Klassenlehrerin Michaela von Buchholz – gemeinsam mit dem Starnberger Dialog eingeweiht.
Unterstützung des Lichtermeers: Gemeinsam gegen Rechtsextremismus am 03.03.2024
mit einem Statement war Rainer Hange zudem als Sprecher dabei.
Teilnahme am Friedensgebet am 24.02.2024 in der Starnberger Friedenskirche.
Der evangelische Pfarrer Johannes de Fallois und der katholische Pfarrer Tamás Czopf gestalteten den Gottesdienst. Bei den Gebeten wirkte der aus Charkiv stammende Starnberger Vitalii Protsenko auf Deutsch und Ukrainisch mit. Die Sängerin Anastasiia Lapochkina sang ukrainische Lieder.D ie im Gottesdienst gesammelte Kollekte ging wie letztes Jahr in ein Projekt des Starnberger BRK-Kreisverbandes gehen: die Ausstattung und Spende eines Krankentransportwagens in die Ukraine.
Veranstaltungen vom 7.-9.11.2023 zum 9. November: Ein Rückblick in Bildern
07.11.-09.11.2023 Ausstellung in der Schlossberghalle
07.11.2023 18 Uhr Eröffnungsvortrag Stefan Müller
09.11.2023 "9. November"
17 Uhr Kundgebung Kirchplatz mit Enthüllung der Bronzetafel zum Gedenken an die Opfer der NS-Zeit
18.30 Uhr Veranstaltung in der Schlossberghalle
Starnberger Dialog und Stadt Starnberg
Gemeinsam erinnern - Zukunft gestalten
Gedenken zum 9. November 2023– 100 Jahre Hitlerputsch
Der Starnberger Dialog und die Stadt Starnberg rufen in diesem Jahr gemeinsam zu einer Gedenkveranstaltung zum 9. November auf. In diesem Jahr - das hatte sich der Starnberger Dialog vorgenommen - sollte das Gedenken auf dem Starnberger Kirchplatz in neuer Form durchgeführt und insbesondere auch die jüngere Generation angesprochen werden.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Starnberger Gymnasiums und der Fachoberschule Starnberg sowie der Volkshochschule StarnbergAmmersee wird es in diesem Jahr eine größere Veranstaltung geben.
Vom 7. bis 9. November 2023 wird im Foyer der Starnberger Schlossberghalle jeweils von 08.00 bis 20.00 Uhr die Ausstellung: „Jecheskiel David Kirszenbaum – Karikaturen eines Bauhausschülers zur Weimarer Republik“ durch die VHS StarnbergAmmersee gezeigt. Dazu wird es am 7. November um 18 Uhr vor Ort eine Einführung mit dem Kunsthistoriker Stefan Müller geben.
Am 9. November wird um 17 Uhr auf dem Kirchplatz die von Schülerinnen und Schülern des Starnberger Gymnasiums initiierte Gedenktafel für die Starnberger Opfer feierlich enthüllt. Hier sprechen Mitglieder des Starnberger Dialogs, Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche und der Erste Bürgermeister Patrick Janik. Musikalisch begleiten werden der Saxophonist Stefan Komarek sowie der jüdische Kantor Nicola David.
Um 18.30 Uhr wird es dann in der Schlossberghalle ein umfangreiches Programm zum Gedenken an den 9. November geben. Schülerinnen und Schüler vom Starnberger Gymnasium sowie der Fachoberschule Starnberg beschäftigen sich mit ihren Beiträgen mit der Vergangenheit und der Zukunft. Politische und lyrische Texte werden von der Sprecherin Laura Maire vorgetragen. Eine mit Frau Prof. Ursula Münch, Cara Kilmey vom Jugendbeirat, Direktor Thomas Volz vom Starnberger Gymnasium sowie dem Ersten Bürgermeister der Stadt Starnberg Patrick Janik
besetzte Podiumsdiskussion wird sich mit dem Thema „Zukunft der Demokratie“
auseinandersetzen.
Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die Stadt Starnberg zu einem Imbiss ein, um nach der offiziellen Veranstaltung miteinander ins Gespräch zu kommen.
15. September 2023: 13 Uhr Klimastreik
Kirchplatz: Veranstalter Klimainitiave Starnberg
15. September 2023: 17 Uhr Volksfest "Mia san bunt" Kirchplatz Starnberg
Für Toleranz, Vielfalt und Demokratie. Gegen rechtsextremistische Hetze
Am 15. September organisieren wir in Starnberg ein großes Stadtfest, es soll ein buntes Volksfest werden! Wir – das ist die neue „Schlosstheater“ Initiative, in der sich ganz unterschiedliche Menschen und Gruppierungen zusammenfinden. Ein Fest für ein buntes Miteinander, für Toleranz, für Vielfalt, für Meinungsfreiheit, für Teilhabe, für unsere plurale Gesellschaft und für die Demokratie. Weshalb tun wir das?
Am 23. August hat der bayerische Innenminister Herrmann den aktuellen bayerischen Verfassungsschutzbericht vorgestellt, in dem die AfD jetzt als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft und unter Beobachtung gestellt wird. „So habe auch das Verwaltungsgericht bestätigt, dass Äußerungen aus Teilen der AfD darauf gerichtet seien, die Menschenwürde und das Demokratieprinzip außer Geltung zu setzen" wird Herrmann in der SZ vom 23. August 2023 zitiert.
Am 15. September führt die AfD in der Starnberger Schlossberghalle eine Wahlkampfveranstaltung durch, zu der sich neben den lokalen und regionalen AfD-Kandidaten auch Timo Chrupalla angesagt hat. „Der Verfassungsschutz sieht im aktuellen Wahlprogramm der AfD Passagen für einen ethnisch homogenen Volksbegriff und Islamfeindlichkeit. So agitierten AfD-Mitglieder ‚fortgesetzt gegen die Institutionen und Repräsentanten des Staates‘, Ziel sei es, ‚das Vertrauen der Bevölkerung in das Funktionieren der parlamentarischen Staatsverfassung zu schwächen‘.“ (Quelle SZ vom 23.08.23)
Was bedeutet das für uns? Es bedeutet, dass wir Zeichen setzen müssen. Unsere demokratischen Grundüberzeugungen und unser von Werten geprägtes Zusammenleben sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Wir lassen das nicht durch Hetze und Agitation zerstören. Deshalb hier der Aufruf an alle Starnberger Institutionen, an die Parteien, Kirchen, Verbände und Vereine im Kreis
Starnberg: Macht mit! Wir sind mehr, wir sind die viel zitierte (schweigende) Mehrheit, und das wollen wir gemeinsam feiern!
Bericht zum Gedenken 78. Jahrestag des Todesmarschs durch Starnberg
von Vanessa Lange (Starnberger Merkur)
Vor 78 Jahren wurden tausende Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau von der SS in Richtung Alpen getrieben. Ihr Weg führte über Planegg und Krailling auch am heutigen Landratsamt in Starnberg vorbei. Dort, zwischen Münchner Straße und Landratsamt, steht das Pilgrim-Mahnmal, wo am Samstagnachmittag eine Gedenkfeier stattfand. Über 50 Menschen, darunter Landrat Stefan Frey, Stadt- und Kreisräte und Vertreter der Kirchen, fanden sich am Mahnmal ein, um die damaligen Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Schülerinnen des Gymnasiums Starnberg trugen einen Zeitzeugenbericht vor.
Seit zwölf Jahren organisiert Rainer Hange die Gedenkfeier
„Wir in Starnberg gedenken seit 2012 jährlich dieses grausamen Ereignisses“, sagte Rainer Hange in seiner Eröffnungsrede. Er ist Gründungsmitglied des Starnberger Dialogs und aktives Mitglied des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie“. Seit zwölf Jahren organisiert er die Gedenkfeier. Am Samstag sprachen Landrat Stefan Frey, Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik, Kreisrätin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und die evangelischen und katholischen Pfarrer Johannes de Fallois und Dr. Bruno Kasongo. Zudem sorgte Stefan Komarek von der Musikschule Starnberg für eine musikalische Untermalung des Gedenkens auf der Klarinette.
„Dachau wurde am 29. April 1945 von den Amerikanern eingenommen, dennoch mussten noch viele Menschen auf dem Todesmarsch ihr Leben lassen“, erinnerte Hange. „Wer zusammenbrach, wurde erschossen oder von Hunden zerfleischt.“ Das Pilgrim-Mahnmal erinnere als eines der 22 Mahnmale auf dem Weg bis Bad Tölz an diese Taten. Hange zitierte den Satz des verstorbenen Max Mannheimer, der den Marsch miterlebt hatte: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah, aber dass es nicht wieder geschieht, schon.“
Hange „Der Ukraine-Krieg zeigt uns, wie schnell Demokratie zerstört werden kann.“
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Kreisrätin, frühere Bundesjustizministerin und heutige Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, griff diesen Gedanken in ihrer Rede auf. „2022 ist sich der autoritäre Kriegsverbrecher Putin nicht zu schade, mit seiner Kriegsinszenierung an die schlimmsten Verbrechen der Menschlichkeit anzuknüpfen“, sagte die Politikerin. So rechtfertige Putin seine Taten unter anderem damit, es müsse gegen ukrainische Faschisten und Nazis gekämpft werden. „Leider werden die Menschen nicht schlauer“, stellte Landrat Frey fest. „Aber wie dankbar dürfen wir heute sein, dass wir in Deutschland und im Landkreis in Frieden leben.“ Michaela Graf von der jüdischen Kultusgemeinde München sprach ein jüdisches Gebet, die beiden Pfarrer Johannes de Fallois und Dr. Bruno Kasongo äußerten sich aus religiöser Sicht zu der Thematik. Auch die etwa 20-köpfige Motorradgruppe „Kuhle Wampe“ besuchte auf ihrer Motorradtour entlang der Todesmarschstrecke das Mahnmal in Starnberg.
Hange ist die Gedenkfeier ein Anliegen. „Es ist mir ein echtes Bedürfnis, auch die junge Generation immer daran zu erinnern“, sagte er. „Der Ukraine-Krieg zeigt uns, wie schnell Demokratie zerstört werden kann.“
Ein Jahr Krieg in der Ukraine - 24.02.2022 - 24.02.2023
Es jährte sich der Überfall Russlands und seit über 365 Tagen ist inzwischen Krieg in der Ukraine. Im Land tobt immer noch ein Krieg mit Raketen und Drohnen, Panzern. Es herrschen Angst und Verzweiflung, Vertreibung und Flucht. Darum luden der evangelische Pfarrer Johannes de Fallois, der katholische Kollege Dr. Tamás Czopf und das Netzwerk „Starnberg hilft“ zum Friedensgebet in der evangelischen Friedenskirche. Die Seligpreisungen Jesu und die Predigt über ein Altarbild von Tobias Kammerer aus der evangelischen Kirche St. Paul in Odessa, bekannte Gebete und Lieder verliehen den Menschen Worte des Trostes und der Zuversicht. Die ukrainische Sängerin Anastasiia Lapochkina hat ukrainische Lieder im Gottesdienst zu Gehör gebracht.
Gedenken 09.11.2022
auch in diesem Jahr hat der Starnberger Dialog am 9.11.22, dem Schicksalstag der Deutschen, auf dem Starnberger Kirchplatz wieder eine Gedenkveranstaltung durchführen.
Wir haben dabei auch den Ukraine-Krieg und die Gefährdung der Demokratie sowie Spaltung der Gesellschaft zum Thema gemacht.
Es haben der weitere Stellvertreter des Landrats Georg Scheitz sowie die Dritte Bürgermeisterin Christiane Falk Grußworte entrichtet. Außerdem wurden zwei Gedichte von ukrainischen Autorinnen durch Elisabeth Carr und Dr. Friedrike Hellerer, Gedanken zu Psalm 34,15 „ Meide das Böse und tu das Gute, suche den Frieden und jage ihm nach“ als rahmendes Thema von Pfarrer Dr. Tamás Czopf vorgetragen. Herr Rainer Hange hat seine Gedanken zum Fall der Mauer am 9.11.89 aus persönlicher Sicht mit der Sorge um den sozialen Frieden kundgetan und am Ende gab es einen liturgischen Abschluss mit Kerzensymbolik für die unterschiedlichen historischen Aspekte des 9. November durch die beiden Pfarrer Johannes des Fallois und Dr. Tamás Czopf. Musikalisch wurde die Gedenkfeier von Stefan Komarek auf seiner Klarinette mit mehreren Musikstücken begleitet. Die Moderation übernahm Martina Neubauer.
Die lange Nacht der Demokratie 03.10.2022
Die "Lange Nacht der Demokratie" versucht, bundesweit für das Thema Demokratie zu sensibilisieren.
Der Starnberger Dialog beteiligt sich in diesem Jahr mit dem Film „Aggregat“ und einem Filmgespräch.
Am Montag, den 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, um 11 Uhr im Kino Breitwand in Starnberg. (Eintritt frei)
„Der Dokumentarfilm geht an die Schnittstellen zwischen Bürgerinnen und Bürger, Politik und Medien und sammelt sachliche Beobachtungen eines aufgeregten Landes“, so in der Filmankündigung Kino Breitwand Starnberg.
„Wir wollen“, so die Initiatoren des Starnberger Dialogs, „ins Gespräch kommen, informieren und darüber diskutieren, welche Gefahren wir für die Demokratie erkennen und welchen Beitrag wir alle dazu leisten können, demokratische Prozesse im Alltag zu stärken.“
"Todesmarsch" - Film am 10.5. im Kino Breitwand Starnberg
Am 10. Mai wurde der gut besuchte Dokumentarfilm "Todesmarsch" von Max Kronawitter und seiner Firma Ikarus-Film im Starnberger Breitwandkino mit einer Länge von ca. 90 Minuten vorgeführt und anschließend hierzu rege diskutiert. Herr Kronawitter begrüßte besonders Herrn Hange, der seit elf Jahren in Starnberg die Gedenkfeiern/Märsche organisiert und Fotomaterial zur Verfügung gestellt hatte und Frau Rosa Daschner aus Höhenrain, die als Kind miterleben musste, wie Häftlinge an ihrem Elternhaus sich 1945 vorbei schleppten. Der Film mit vielen Zeitzeugen wie den Herren Abba Naor, Zwi Katz und anderen war sehr eindrucksvoll und zeigte den grauenvollen Überlebenskampf der marschierenden Häftlinge, wie die Bevölkerung auf diesen Geisterzug ausgemergelter Gestalten aus Dachau reagierte sowie von anrührenden Hilfestellungen , aber auch von lebensgefährlichen Einzelaktionen, um " KZler" zu retten. Auch die Entstehung der 22 Mahnmale vom Bildhauer Prof. Pilgrim auf der Route des Todesmarsches wurde ausführlich geschildert wie der Beginn in den 80-iger Jahre, an den Todesmarsch zu erinnern.
Besonders wurde von den Kino-Besuchern gewünscht, dass dieses Filmdokument auch in den Schulen zur Erinnerungskultur gezeigt werden sollte.
24. und 27. April
Gedenken gegen Vergessen
Ende April 1945 sind Tausende Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau von der SS in Richtung Alpen getrieben worden. Entlang dieses Leidensweges, den mehr als tausend Menschen nicht überlebten, wurden Mahnmäler errichtet. Am Pilgrim-Mahnmal am Landratsamt findet am 24. April um 14.00 Uhr ein Gedenken statt. Anschließend wird die Ausstellung „Euthanasie im Landkreis Starnberg“ von Kreisarchivarin Dr. Friedrike Hellerer im Landratsamt eröffnet. Am 27. April um 18.30 Uhr kommt im Schloß Kempfenhausen die Klaviersonate „27. April 1945“ von Karl Amadeus Hartmann mit Lauriane Follonier am Flügel zur Aufführung. Professor Dr. Marita Kraus gewährt mit ihrem Vortrag "Zwischenwelten" Einblick in die Zeit April und Mai 1945 am Starnberger See.
Landrat Stefan Frey lädt zum Besuch der Veranstaltungen ein: „Gedenkveranstaltungen sind Ausdruck dafür, dass wir Verantwortung übernehmen. Sie sind dem Gedenken an die Opfer gewidmet, sie bekunden Trauer und Leid und sie sollen dazu beitragen, den Anfängen neuen Unrechts wehren zu können. Sie sind auch Ausdruck dafür, dass wir Verantwortung für die jetzt hilfesuchenden Menschen aus der Ukraine übernehmen.“ Die Gedenkveranstaltungen werden vom Landratsamt Starnberg, Rainer Hange vom Verein „Gegen Vergessen für Demokratie e. V.“, Kreisarchivarin Dr. Friedrike Hellerer und den KunstRäumen am See organisiert.
Elisabeth Carr von den KunstRäumen am See „Was wir uns alle nie vorstellen konnten ist am 24. Februar 2022 eingetreten: Es ist Krieg, Krieg in Europa! Ein ganzes Land ist in Bewegung, tausende von flüchtenden Menschen aus der Ukraine suchen Hilfe und Zuflucht. Mit Entsetzen beobachten wir alle die Kriegsberichterstattung in den Medien. Bei älteren Menschen werden Erinnerungen wach, die jeder gern vergessen würde. Vergessen aber ist der falsche Weg! Man muss sich erinnern, um die Greueltaten nie zu vergessen. Wir tragen die historische Verantwortung, dass solche Untaten nie wieder verübt werden.“
- Pilgrim-Mahnmal am Landratsamt am 24. April
Die Gedenkveranstaltung am Pilgrim-Mahnmal wird von Rainer Hange, Gründungsmitglied des Starnberger Dialogs und Mitglied des Vereins „Gegen Vergessen-für Demokratie e.V.“ organisiert. Landrat Stefan Frey und Bürgermeister Patrick Janik werden Grußworte halten. Außerdem sprechen die beiden evangelischen und katholischen Pfarrer Johannes de Fallois und Dr. Tamas Czopf aus Starnberg. Nach deren Gebeten wird eine jüdische Mitbürgerin ein jüdisches Gebet sprechen. Stefan Komarek begleitet auf seiner Klarinette. Rainer Hange „Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die über die schrecklichen Ereignisse in der NS-Zeit noch berichten können. Ein Erinnern und Gedenken an den Mahnmalen ist aber das mindeste, was wir für die Opfer und deren Angehörige heute noch tun können.“
Kreisarchivarin Frau Dr. Friedrike Hellerer lenkt mit ihrer Ausstellung „Euthanasie im Landkreis Starnberg“ den Blick auf die Ermordung kranker und behinderter Menschen im Nationalsozialismus. „Beim Gedenken an den Todesmarsch der KZ-Häftlinge von Dachau durch das Würmtal lohnt es sich den Blick auf die Anfänge dieser nationalsozialistischen Mordmaschinerie zu werfen. Erst in den letzten Jahren nahm die Wissenschaft die entsprechende Forschung in den Fokus. Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen im September 1939 begannen die systematischen Ermordungen. Die Vorgeschichte setzt aber weit früher an.“ Wissenschaftliche Diskussionen hatten sich schon Jahrzehnte zuvor damit auseinandergesetzt, ob die Menschheit in „Rassen“ eingeteilt und die „Reinheit der Rasse“ bewahrt werden sollte. Die Nationalsozialisten trieben diese „selektive Auslese“ mit dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ auf die Spitze und veranlassten die Zwangssterilisierung vermeintlich erbkranker Menschen - der Anfang der „Ausmerze“. Annähernd 300 Frauen und Männer erlitten im Landkreis Starnberg schwerste und schlimmste Eingriffe. Ca. 300 000 Psychiatriepatienten des Deutschen Reiches und der besetzten oder annektierten Gebiete wurden bis 1945 in mehreren Aktionen durch Vergasen, falsche Medikamentendosen oder unzureichende Ernährung ermordet. Die Ausstellung ´“Euthanasie“ im Landkreis Starnberg´ thematisiert einerseits die Entwicklungen, die zur Ermordung der Patienten von Heil- und Pflegeanstalten führte. Andererseits zeigen ausgewählte Biografien beispielhaft das Schicksal der fast 50 ermordeten Personen, die bisher für den Landkreis gefunden wurden. Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Wanderausstellung, die künftig auch in den Rathäusern und Schulen des Landkreises gezeigt werden soll.
- Klaviersonate im Schloß Kempfenhausen am 27. April
Im Schloß Kempfenhausen kommt die Klaviersonate „27. April 1945“ von Karl Amadeus Hartmann mit Lauriane Follonier am Flügel zur Aufführung. Der Komponist Karl Amadeus Hartmann war zusammen mit seiner Frau Elisabeth selbst Zeuge jenes unvorstellbar entsetzlichen "Todesmarsches" geworden: "Am 27. und 28. April 1945 schleppte sich ein Menschenstrom von Dachauer `Schutzhäftlingen´ an uns vorüber - unendlich war der Strom - unendlich war das Elend - unendlich war das Leid." Bereits Anfang des Krieges hatte die junge Familie Zuflucht im Anwesen der Schwiegereltern in Kempfenhausen gefunden. Hartmann, dem zehn Jahre zuvor als junger, äußerst begabter Komponist eine sehr erfolgreiche Laufbahn bevorstehen hätte können, entschied sich jedoch, musikalisch seiner antifaschistischen Haltung konkret und vehement Ausdruck zu verleihen. So war u.a. das Orchesterwerk "Poème symphonique MISERAE" entstanden, gewidmet: "Meinen Freunden, die hundertfach sterben mussten, die für die Ewigkeit schlafen - wir vergessen Euch nicht (Dachau 1933/34) und - in späterer Ergänzung "zum Gedenken ... politischer und jüdischer Verfolgter, die in Dachau ermordet wurden. Absichtsvoll bezeichnete er sich fortan als "Bekenntnismusiker" und schuf in "innerer Emigration" sein großes symphonisches Werk - versteckt im Keller des Reußmannschen Hauses im Lüderitzweg 39. Konsequent komponierte Hartmann denn auch die "Klaviersonate 27.April 1945". Im unmittelbaren Eindruck des grauenhaften, gespenstischen Anblicks und der unüberhörbaren Akustik unzähliger, von brutalen SS- Schergen vorbei getriebenen und gepeinigten Gefangenen des KZ Dachaus, versuchte er das Unfassbare musikalisch zu verarbeiten und diesem historischen Geschehen am Ende des Krieges, diesem "unendlichen Leid" ein entsprechend unüberhörbares Mahnmal zu setzen. In der Komplexizität des gesamten Empfindungsspektrums von Entsetzen, Wut und Trauer, in seiner maßlosen Betroffenheit, war es ihm gelungen, ein Werk von ungeahnter Tragweite zu schaffen. Das Geräusch der sich dahin schleppenden Schritte, des Klapperns der Holzschuhe, der Gewehrschüsse war verewigt; verdichtet und musikalisch äußerst anspruchsvoll umgesetzt. Als Begründer der Konzertreihe "Musica Viva", die sich bis heute im Besonderen den verbotenen Werken verfolgter Komponisten widmet, zeigt sich Karl Amadeus Hartmann ebenso beharrlich und konsequent. Lauriane Follonier, gebürtig aus dem Wallis, studierte Klavier bei Prof. Pirner an der Hochschule München. Ergänzend dazu studierte sie Liedgestaltung (u.a. bei Prof. Deutsch). Nach einem Master der „Alten Musik“ tritt sie regelmäßig in Konzerten sowohl auf dem modernen Flügel als auch auf dem Hammerklavier auf; im Juli 2021 war sie als Solistin in Rossinis „Petite messe“ bei den Europäischen Wochen Passau zu hören. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit leitet sie eine Klavierklasse an der Musikschule Starnberg.
Professor Dr. Marita Kraus (Historikerin) gewährt mit ihrem Vortrag "Zwischenwelten" Einblick in die Zeit April und Mai 1945 am Starnberger See.
„Die Welt des nationalsozialistischen Deutschlands, die Welt von Krieg und Gewalt, brach zusammen, die neue Zeit hatte noch nicht begonnen. Die Menschen am Starnberger See erlebten Todesmärsche und "Evakuierungszüge" mit KZ-Häftlingen, letzte Gefechte, amerikanische und französische Besatzung. Nur noch die Standesämter dokumentierten die Toten. Und doch war es eine Zeit der Hoffnung: Endlich war der Krieg vorbei.“
Die Petition "Starnberger Erklärung für Solidarität und Demokratie"
Es wurden 889 Unterschriften gesammelt, davon 805 aus dem Landkreis. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Link zur Onlinepetition
https://www.openpetition.de/petition/online/starnberger-erklaerung-aufruf-fuer-solidaritaet-und-demokratie
Berichte in den Medien
Süddeutsche Zeitung
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-corona-montagsdemos-spaziergaenge-1.5505783
Starnberger Merkur
https://www.merkur.de/lokales/starnberg/starnberg-ort29487/starnberger-erklaerung-gegen-montags-spaziergaenge-91232200.html
Radio Oberland
https://radio-oberland.de/nachrichten/starnberg-petition-gegen-montagsspaziergaenge
Aloys news
https://aloys.news/de/global/pressemitteilung-der-gruenen-starnberger-erklaerung-aufruf-fuer-solidaritaet-und-demokratie
Gedenken - Zurückdenken - Nachdenken - Vorausdenken
Kundgebung am 9.11. 16.30-17.30 Uhr Kirchplatz Starnberg
Der Starnberger Dialog hat auch im Jahr 2021 am 9. November, dem Schicksalstag für Deutschland, zum Gedenken aufgerufen. Wie in den vergangenen Jahren lud der Starnberger Dialog die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zu einer Kundgebung unter dem Motto „Gedenken - Zurückdenken - Nachdenken – Vorausdenken“ am Kirchplatz ein. Grußworte und Redebeiträge wurden durch den zweite Bürgermeisterin Angelika Kammerl, die weitere Stellvertreterin des Landrates Britta Hundesrügge, der Historikerin Prof. Marita Krauss und Erich Kasberger aus Pöcking (Autorenpaar von „Ein Dorf im Nationalsozialismus“), den katholischen Stadtpfarrer Dr. Andreas Jall, und den evangelischen Pfarrer Johannes de Fallois, sowie den Gründungs-Mitgliedern Rainer Hange, Kerstin Täubner-Benicke gehalten. Die Moderation der Kundgebung erfolgte durch Martina Neubauer, ebenfalls Gründungsmitglied. Es musizierte Stefan Komarek an der Klarinette.
Hier finden Sie die Manuskripte der Beiträge: es gilt das gesprochene Wort.
Kammerl
Hundesrügge
Hange
Krauss/Kasberger
Täubner-Benicke
de Fallois
Fest für Ehrenamt und Demokratie
Der Starnberger Dialog mit seinen Gründungsmitgliedern Kerstin Täubner-Benicke, Elisabeth Fuchsenberger, Martina Neubauer und Rainer Hange werden am Freitag, den 17.September 2021 als Veranstalter einen Aktionstag für das Ehrenamt und den Einsatz für die Demokratie unter dem Motto „Gemeinsam stärker!“ von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr auf dem Kirchplatz Starnberg durchführen.
Ziel ist es, überparteilich und überkonfessionell die Bürger über die verschiedenen Vereine, Bündnisse und Initiativen der Stadt und des Landkreises Starnberg anzusprechen und interessierten Personen die Möglichkeit zu geben, an Info-Ständen und auf dem Podium über unsere Demokratie und über die zu Ende gehenden Woche des Ehrenamtes zu sprechen. Auch Jugendliche zur laufenden U-18 Wahl werden um einen Beitrag gebeten. Die Initiatoren weisen darauf hin, wie wichtig es ist, für die freiheitliche Demokratie und deren Werte gemeinsam einzustehen und spalterischen Kräften in unserer Gesellschaft entschieden entgegen zu treten. Sie rufen zu einer regen Beteiligung der Bürger unter den bekannten Corona-Pandemie-Bedingungen auf.
Der Kreisjugendring richtet zudem eine Wahlmöglichkeit für die in dieser Woche stattfindende U-18 Wahl ein.
Redner*nnen: Begrüßung Hr. Hange und Fr. Täubner-Benicke, 2. Bgm. Fr. Kammerl, Landrat Hr. Frey, Kobe Fr. Berger, evang. Pfr. de Fallois, kath. Stadtpfarrer Dr. Jall, Prof. Dr. Münch (Politische Akademie Tutzing)
Statements: Fr. Wegge, Fr. Ketterl, Fr. Hundesrügge, Fr. Neubauer, Hr. Kießling
beteiligte Vereine/Verbände/Inititativen: Kobe, Caritas OBA, Inklusionsbeirat (LK), Sichere Häfen, Runder Tisch für Asyl, Marianne-Strauß-Klinik, Omas for future, Kreisjugendring, Seniorentreff, STAgenda, AK Frauen im Starnberger Stadtrat, Fairtrade-Gruppe, ...
„Berührt von Musik“ - Chansons rund um das Mittelmeer am Weltflüchtlingstag
„Ça touche“ nennt sich das Chanson-Duo Alexandra Link-Lichius (Gesang/Gitarre) und Thomas Kapfer-Arrington (Kontrabass). Am Sonntagabend, 20. Juni um 18 Uhr gestalten sie in der Starnberger Friedenskirche in der Kaiser-Wilhelm-Straße 18 einen musikalischen Gottesdienst, „der berührt“ (deutsch für „Ça touche“). Die Kollekte des Benefizkonzertes ist für die Seenotrettung bestimmt, die das „Bündnis für Menschlichkeit in den Landkreisen Starnberg und Weilheim-Schongau“ entgegennimmt.
Am Weltflüchtlingstag interpretiert Ça touche vor allem Chansons mit politischer Botschaft, in denen das Schicksal von Menschen erzählt wird, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen. Sie musizieren aber auch traditionelle Lieder wie „En Méditerranée“ von Georges Moustaki, „Le déserteur“ von Boris Vian, „Les neiges du Kilimandjaro“ von Pascal Danel und „Göttingen“ von Barbara.
Im Anschluss ist eine kleine „Fête de la Musique“ vor der Kirche geplant, wie sie am Montag in Frankreich gefeiert wird. In deren Rahmen sind dann weitere Chansons zu hören – jazzig interpretiert, dezent zum Schwelgen oder einfach zum Lächeln beim Mitsingen.
Gedenkfeier zur Erinnerung an den Todesmarsch Dachau 1945 und 1700 Jahren jüdisches Leben
hier zum Video https://youtu.be/s1dVAxzrWSs
mit Rainer Hange Rede
Kantor Nikola David
Landrat Stefan Frey
Erster BM Patrick Janik
Dr. Ludwig Spaenle MdL, Antisemitismusbeauftragter Bayer. Staatsregierung
Jüdische Familie
Dr. Stefan Koch
Wir erinnern nach 76 Jahren an den Todesmarsch Dachau, der an diesem Tag 1945 durch Starnberg ging und wollen gleichzeitig das Jubiläumsjahr mit 1700 Jahren jüdisches Leben in Bayern feiern
- Gedenken an die Corona-Toten am 18.04.2021
Mit Beiträgen von Pfr. Dr. Stefan Koch, Stadtpfarrer Dr. Andreas Jall, Erster Bürgermeister Patrick Janik, Landrat Stefan Frey, Frau Kielmann, Thomas Sulzer, Dr. Ernst Quester, einem Krankenpfleger
Starnberg gedenkt der 111 Corona-Toten im Landkreis. Die Älteste war 102 Jahre, die Jüngste 48 Jahre alt. 44 sind im Altenheim gestorben, 66 im Krankenhaus, 1 Person ganz allein zuhause.
"Unsere Verletzlichkeit ist unsere Schwäche und sie ist unsere Stärke. Die Erinnerung an unsere Toten ist unsere Pflicht und sie erst zeigt unser menschliches Maß. Diese Coronazeit ist kein unvermeidliches Menetekel oder blindes Schicksal, sondern heute zu leben ist eine Aufgabe." aus dem Manuskript von Stefan Koch
- Zwei Bilder, die uns der Glaskünstler Dieter Heinze aus Starnberg zur Abbildung zur Verfügung gestellt hat.
Das linke ist in Zusammenarbeit mit dem Atelier Marlene Amort entstanden und heißt "Vergesst nicht unser Schreien und Flehen". Entstanden 2020: Tempera/ Leinwand mit Textur bearbeitet, 80 x 60 cm (anlässlich der Befreiung der KZs vor 75 Jahren. Er schreibt dazu: Das Gemälde lässt in seiner Reduktion und Abstraktion viele Lesarten zu. All dies dämmert herauf: KZ-Sträflingskleidung, Schreie, silhouettenhafte Gesichter in den züngelnden Flammen der Krematorien, Drahtzäune, Mauerwerk und Rauch, ... Die Sprödigkeit des Endstadiums macht bereits der Malgrund sichtbar: bröckelnd, zerrissen, verfallende. Der Rauch der Flammen ist aus echter Asche und Ruß gefertigt...
Das rechte Bild ist von Dieter Heinze: „80 Jahre Pogromnacht, 9. November 1938" benannt worden. Entstanden 2019; Glas-Collage, 76,5 x 34 cm; (Gewinner Publikumspreis 2019, DIE ROSENINSEL e.V.)
Ein Videostatement des Künstlers folgt in Kürze. - Veranstaltung am 9.11.2020 Digitale Videokonferenz. Es sprachen Landrat Stefan Frey, Erster Bürgermeister Patrick Janik, die Historikerin Frau Dr. Friederike Hellerer, Vertreter*innen des Starnberger Dialogs (Rainer Hange, Martina Neubauer, Sissi Fuchsenberger, Kerstin Täubner-Benicke, sowie Pfarrer Dr. Stefan Koch). Das Thema "Nähe und Distanz" verbindet Vergangenheit und Gegenwart.
1. Rainer Hange (Gründungsmitglied) Manuskript
2. Erster Bürgermeister Patrick Janik
3. Landrat Stefan Frey
4. Dr. Friederike Hellerer
5. Kerstin Täubner-Benicke (Gründungsmitglied, Stadträtin, Kreisrätin) Manuskript
6. Martina Neubauer (Gründungsmitglied, Bezirksrätin, Kreisrätin) Manuskript
7. Sissi Fuchsenberger (Gründungsmitglied) Manuskript
8. Dr. Stefan Koch (Gründungsmitglied, evangelischer Pfarrer in Starnberg) Manuskript
Teil 1
Teil 2
Gedenken an den Todesmarsch der Dachauer Häftlinge vor 75 Jahren
Ende April 2020 jährt sich der Todesmarsch der Häftlinge des KZ Dachau zum 75. Mal.
Die Erinnerung an das Verbrechen dieses Marsches ist auch heute noch von Bedeutung für das Verständnis unserer Gesellschaft.
Ein öffentliches Gedenken im persönlichen Kontakt ist wegen der Schutzmaßnahmen im Kontext des Corona-Virus im diesem Jahr leider nicht möglich. Als umso wichtiger empfindet es Rainer Hange vom Verein „ Gegen Vergessen für Demokratie e.V.“ und dem Starnberger Dialog, in diesem Jahr wenigstens virtuell an die Geschehnisse im Landkreis Starnberg zu erinnern und so die Trauer und die Verbundenheit mit den Opfern und Hinterbliebenen zu zeigen. Zusammen mit Pfarrer Dr. Stefan Koch von der Evangelischen Kirchengemeinde Starnberg wurde daher ein kurzes Video in der Friedenskirche aufgenommen, um dieses Gedanken zu stärken. Dabei unterstützten die Starnberger Gymnasiastin Isabella Schacht, die Antisemitismusbeauftragten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Musik des Kantors Nikola David der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom in München.Video
„Starnberger Dialog“ trauert um die Opfer von Hanau
Angesicht der mörderischen Gewalttaten im hessischen Hanau spricht der „Starnberger Dialog“, ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlich engagierten Personen im Landkreis Starnberg, den Angehörigen seine Anteilnahme aus und trauert um die getöteten Menschen. Der Dialog ruft zudem dazu auf, die weiter zunehmende Polarisierung der Gesellschaft kritisch in den Blick zu nehmen und gegenzusteuern. „Wie schaffen wir es, dass Menschen, oft junge Männer, die sich in Verschwörungstheorien verstrickt haben, wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurückfinden?“, fragt Pfarrer Dr. Stefan Koch in einer Presseerklärung für den Starnberger Dialog. „Die Antwort darf nicht eigener Hass sein“, sie bestehe am Besten im robusten Widerspruch gegen verwirrte Parolen und in dem verstärkten Versuch, alle hier lebenden Menschen mit den Werten unserer Gesellschaft zu verknüpfen. Extreme und extremistische Parolen werden unsere Gesellschaft nicht zu Fall bringen, betont Pfarrer Koch und präzisiert im Anschluss an ein Wort von Sebastian Haffner: „Unsere Demokratie braucht heute mehr denn je viele aktive Demokratinnen und Demokraten, die den Mut zur Realität nicht drangeben, wenn eine terroristische Tat uns alle im Herzen trifft, sondern weiterhin für Respekt und Verständigung persönlich eintreten.“